(Prägefoliendruck, Folienprägung, Folien-Heißprägung, Prägetransferdruck, Heißfolienprägung)

Bei der Heißprägung wird die Transferschicht einer Folie durch den Einsatz von Hitze und Druck auf einen Bedruckstoff übertragen. Dabei kommen die erhabenen Bereiche des Prägestempels mit der Prägefolie in Berührung, und die Dekorschicht löst sich ab. Die Heißprägung ermöglicht es, markante haptische und visuelle Unterschiede zwischen geprägten und nicht geprägten Bereichen zu schaffen. Sie bietet eine Vielzahl von Dekoren, die metallische, holografische, Perlmutt- und Matt-Glanz-Effekte sowie transparente Gestaltungen ermöglichen. Darüber hinaus wird die Heißprägung auch für den Produktschutz eingesetzt, insbesondere komplex gestaltete Hologramme erhöhen die Fälschungssicherheit, wie bei den Euro-Scheinen.

Üblicherweise erfolgt die Heißprägung in einer flachen Ausführung, bei der der Prägestempel eben ist. Wenn das Prägeklischee jedoch mit einem Relief oder Strukturen versehen ist, kann es den Bedruckstoff verformen. Für solche Prägungen ist eine angepasste Gegendruckform erforderlich, die die Dicke des Bedruckstoffes berücksichtigt.

Zu beachten

Das Druckbild weitet sich durch den Anpressdruck des Prägestempels etwas aus, was besonders bei filigranen Motiven, engen Schriftarten, negativen Schriften oder kleinen Schriftgrößen beachtet werden muss. Linien können bis zu einer minimalen Stärke von etwa 0,3 pt geprägt werden, wobei dies auch von der Beschaffenheit des Bedruckstoffs abhängt.

Abhängig vom Prägedruck und dem Material des Bedruckstoffs kann die Form des Klischees von kaum sichtbar bis deutlich eingeprägt werden. Insbesondere bei dünneren Materialien kann sich die Prägung auf der Rückseite abzeichnen.

Werkzeugdaten

Es werden Vektordaten benötigt, die man als Volltonfarbe auf einer eigenen Ebene anlegen sollte. Die Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder überlappen. Konturen müssen geschlossen und Linien als Flächen angelegt sein.

Das Druckbild unter dem Prägefoliendruck wird in der Regel nicht ausgespart, um Blitzer zu vermeiden.

Bedruckstoff

Die Heißprägung eignet sich zur Veredelung von gestrichenen und ungestrichenen Papieren sowie folienkaschierten Materialien. Auch auf hochflorigen, beflockten und textilen Oberflächen lässt sich dieses Verfahren anwenden, wobei zuvor getestet werden sollte, ob das Dekor ausreichend haftet. Für lackierte Oberflächen gibt es spezielle Transferfolien, und andererseits gibt es auch spezielle für Heißprägung geeignete Lacke. Die Auswahl der passenden Transferfolie für einen bestimmten Bedruckstoff sollte sorgfältig mit dem Hersteller abgestimmt werden.