Blindprägung im Detail
photos/samples: KURZ // g.a.s.
(Farblosprägung, Blinddruck, Reliefprägung, Prägedruck, Blindpressung)
Die Blindprägung ist ein Druckverfahren, bei dem der Bedruckstoff ohne Farbübertragung dreidimensional verformt wird. Dabei wird eine Patrize als Gegenform zum Prägestempel genutzt, um Bild- und Textelemente plastisch hervorzuheben. Diese Technik erzeugt durch den Kontrast von Licht und Schatten eine effektvolle Wirkung. Der visuelle Effekt verstärkt sich mit der Prägnanz und der Präzision der Verformung, z. B. durch unterschiedlich steile Kanten, variierende Winkel und unterschiedliche Prägetiefen. Es sind einstufige, mehrstufige und skulpturierte Blindprägungen möglich, und auch Strukturen lassen sich übertragen.
Zu beachten:
Beachtenswert ist, dass die dreidimensionale Verformung auch auf der Rückseite des Materials sichtbar ist – bei dickeren Stoffen weniger, bei dünneren stärker. Dunkle oder unruhige Untergründe können die Schattenwirkung verringern. Der Verformungsbereich kann sich durch den Druck des Prägestempels erweitern, was bei feinen Motiven oder engen Schriftarten berücksichtigt werden muss.
Daten:
Für eine einstufige Blindprägung müssen Vektordaten als Volltonfarbe vorbereitet sein, wobei klar zwischen kantigen oder runden Verformungen sowie Hoch- oder Tiefprägungen unterschieden wird. Pfade dürfen nicht verdeckt sein oder sich überlappen, und Konturen müssen geschlossen sein.
Bei einer mehrstufigen Blindprägung sind die Vektordaten für jede Prägeebene separat als Volltonfarbe oder als Graustufenbild mit mindestens 600 dpi zu erstellen, wobei die Graustufen unterschiedliche Höhen darstellen. Bei komplexen Motiven können zusätzliche Höhenangaben notwendig sein. Eine enge Abstimmung mit dem Klischeehersteller ist unbedingt ratsam.
Für skulpturierte Blindprägungen sollten Übergänge zwischen verschiedenen Höhen als Verläufe definiert werden. Die Vorlagen können selbst erstellt oder vom Werkzeughersteller gefertigt werden. Feinste Motive können durch eine Handgravur des Werkzeugherstellers verfeinert werden.
Ein Proof der Blindprägung ist als 3D-Rendering oder als Prägung auf dem Originalmaterial möglich.